Underdal

4. Oktober - 25. Oktober

Fahrt

Wir fuhren 4 Stunden, 200 Kilometer, durch eine malerische Landschaft Richtung Dalen in der Telemark.

Nun sahen wir zum ersten mal was Norwegen so zu bieten hatte. Und das war einiges.

Ankunft

Und da waren wir dann also in Underdal bei Daniel, Lisa, Johanna, Kari, Lambert und Elias. Der kleine Hof lag am Rand eines langgezogenen Tals: umrandet von Bergen mit ungewohnter Höhe.

In den ersten Tagen war der Anblick des gegenüberliegenden Bergmassivs noch sehr überwältigend. Die Fotos können den Eindruck nur schwach wiedergeben.

Baumfall

Eines Abends wehte ein starker Wind und ein Baum vor dem Haus fiel mit Getöse knapp vor das Haus. Die Äste streichelten ein Glück nur das Küchenfenster und durchschlugen es nicht. Auch sonst war nichts besonders zu Schaden gekommen.

Der Baum war krank und sollte sowieso gefällt werden. Der Grund, warum der Baum das Kückenfenster so knapp verfehlt hatte, könnte eine Slackline gewesen sein die den Baum abgelenkt hat.

Ein Aufregendes Ereignis auf das viele Tage des Räumens folgten.

Erste Erkundung

Sonntags wurde uns frei gegeben. Wir nutzen den ersten freien Tag des Underdal Aufenthaltes um eine kleine Wanderung zu machen.

Dabei kamen wir zum Fluss der durchs Tal fließt, der Wasserfall im Hintergrund. Wir gingen über Stock und Stein, abseits der Wege, und genossen jeden Moment in der puren, wilden Natur.

Familienschlachten

Ein Widder wurde auf die alte, traditionelle Art geschlachtet. Es wurde Räucherwerk eingesetzt und gesungen. Das Fleisch wurde großteils zu Hack verarbeitet und eingelagert. Das Fell wurde gegerbt. Aus dem Fett wird Seife oder Kerzentalg gekocht werden.

Der Widder ist nicht das einzige geschlachtete Tier. Während unseres Aufenthaltes werden noch einige Lämmer und andere Schafe geschlachtet. Grund für diese Menge ist auch die Auflösung der Schafsherde um Platz für Kühe zu schaffen.

BILDER: Felle am Haus, Abendliche Fleischverarbeitung

Handwerk

Von Zeit zu Zeit erklingt das ganze Haus – die Wände sind dünn – von dem Klang Daniels Volksmusik. Einige Instrumente hat er auch schon selbst gebaut.

Auch eine kleine Schmiede gibt es auf dem Hof. Das Sax ist vom Horngriffstück bis zur Klinge selbstgefertigt. Die Scheide ebenfalls.

Gipfelbezwinger

Unser zweiter freier Tag. Wir bekamen einen Tour-Empfehlung des Gastgebers, die uns auf den Gipfel einer hohen Erhebung in der näheren Umgebung führt. Der Aufstieg ist steil und die letzten Meter zum Gipfel sind abseits vom Weg und nicht gerade sicher: Den Pfad, der zum Gipfel führt, fanden wir erst beim Abstieg.   Zu unserem Glück war das Wetter perfekt für Aussicht. Es gab auch viele neblige Tage an welchen man nichts von der Umgebung gesehen hätte. Zum Beispiel der folgende Tag.

Erster Frost

Am 19. Oktober gibt es den ersten Frost: den ganzen Tag war der Hof von einer dünnen Schicht Eis bedeckt. Das war zwar sehr schön, bringt aber auch Sorgen. Nicht nur gibt es noch einiges auf den ersten Schneefall (der jederzeit kommen kann) vorzubereiten – auch wie Korvins Auto mit der Situation umgeht bleibt abzuwarten.   

Das Holzpferd von Underdal

Für eine Dacherweiterung wurde Holz, dass schon im Wald bereit lag mit dem Pferd abgeholt.

Das Pferd wurde auch zum Pflügen eines Kartoffelackers benutzt, auf traditionelle Art, im Freilicht-Museum. Einen ganzen Tag haben wir dort Kartoffeln gesammelt – aber ohne Fotoapparat. Im Museum stand auch der älteste weltliche europäische Holzbau von ca. 1100.

Apfelsaft pressen

Oft ging es bei unserer Arbeit darum, Lebensmittel aufzuarbeiten oder einzulagern: Äpfel, Beeren, Rüben.

So wurde zum Beispiel Apfelsaft gepresst und Apfelkraut gekocht.

Lazy Lisa Bread

Wir waren viele Leute und die wollten viel Essen. Darum mussten wir oft Brot backen, nach Rezept der Hausherrin. Hier sieht man Korvin bei der Arbeit.

Bei dem Messer fehlt ein Stück, dass jetzt in einem der Hammelknochen steckt.

Johannas Geburtstag

Wir hatten unsere Abfahrt um einen Tag verschoben um den 9. Geburtstag von Johanna nicht zu verpassen. Nach einem aufgeregten Tag voller Aufräumen, durften wir dann für 3 Stunden 8 kleine Jungs ertragen.
Damit ging der letzte Tag unseres sehr schönen Aufenthalts in Underdal zu ende: Es waren bereits Ersatzwoofer angekommen.

Abfahrt

Nach einem schmerzlichen Abschied ging es schließlich mit Sack und Pack (abgesehen von Korvins Jacke) nach Gripen gard bei Bergen!